2010-2015 geschahen in vielen Gemeinden NRWs zwei bildungspolitische Veränderungen, die ein Handeln erforderlich machten:

Zum einen akzeptierten immer werniger Menschen die Hauptschule, so dass viele aufgrund mangelnder Anmeldezahlen ihre Tore schlossen. Damit wurde aber das dreigliedrige Schulsystem in Frage gestellt, denn mit der Hauptschule entfiel die Basis, auf der Realschule und damit das Gymnasium fußten.
– Zum anderen setzte NRW (noch) auf die Stärkenförderung und die guten Schüler/innen machten die Fachhochschulreife (Abitur) bereits nach 8 Jahren. Die Möglichkeit, diesen Abschluss ohne Wiederholung einer Klasse nach 9 Jahren zu erlangen, sollte erhalten bleiben.


Diese beiden Voraussetzungen ließen die Gesamtschulen erstarken, denn als Schule des zweigliedrigen Schulsystems interessierte sie der Wegfall der Hauptschule als Schulform nicht – und sie ermöglichste den Schülern den Weg zur Fachoberschulreife in 9 Jahren.


In kleinen Gemeinden, die auch ein Gymnasium haben, besaß die Gesamtschule aber zwei wichtige Nachteile: Sie fordert eine permanente Vierzügigkeit in jedem Jahrgang – und eine weitere Oberstufe neben der des Gymnasiums bedeutete zu viel Konkurrenz, wenn die Schulen nicht gemeinsam Unterricht abhalten.


So wurde aus der Gesamtschule die „kleine Gesamtschule“ entwickelt: Sie ist bis zum Ende der Klasse 10 eine normale Gesamtschule – aber die Oberstufe ist die des Gymnasiums der Stadt. Diese kleine Gesamtschule erhielt den Namen „Sekundarschule“.